Viele Menschen verbringen mehr Zeit mit ihren Arbeitskolleg*innen als mit Freunden – manchmal auch mehr Zeit, als mit der eigenen Familie. Aber auch wenn Arbeitnehmer*innen nur wenige Stunden am Tag mit den Kolleg*innen zusammenarbeiten, ist es für alle von Vorteil, wenn ein kollegiales und freundliches Miteinander herrscht.
Kolleg*innen müssen nicht immer die „besten Freunde“ werden, aber gegenseitiger Respekt, Unterstützung und Loyalität untereinander erleichtern die Zusammenarbeit und helfen jedem, im Job erfolgreich zu sein.
Seine Kolleg*innen kann man sich meistens nicht aussuchen. Eine gute Führungskraft ist in der Lage, die Teams „harmonisch“ zusammenzustellen, so dass ein produktives Arbeiten für alle möglich ist.
Was aber tun, wenn eine Zusammenarbeit an einem schwierigen Kollegen / einer schwierigen Kollegin zu scheitern droht?
Zunächst einmal hilft es, wenn man für sich erkennt, mit welchem Typus Mensch ich es zu tun habe:
- Einem Narzissten
- Einem Mobber
- Einem Unzuverlässigen
- Einem Aufmerksamkeits-Hascher
- Einem Perfektionisten
- Einem Schleimer
- Einem Unselbstständigen
- Einem Choleriker
- Einem Besserwisser
- Einem Egoisten
Unterstellen Sie dem Kollegen / der Kollegin keine Absicht für sein / ihr Handeln. Manche Eigenschaften haben sich aus vergangen Situationen / Vertrauensmissbrauch entwickelt oder sind Ausdruck von Unsicherheit. Perfektionisten und Besserwisser z. B. haben meist einen hohen Selbstanspruch und erwarten diesen auch von ihrem Umfeld – sie können eine andere Arbeitseinstellung oder Handhabung nicht nachvollziehen und fühlen sich ihrerseits Missverstanden und in ihrem Tun behindert.
Suchen Sie das Gespräch – schildern Sie an einem praktischen Beispiel Ihre Sicht der Dinge, ohne Vorwürfe oder Vorhaltungen. So besteht die Möglichkeit, Meinungsverschiedenheiten zu beseitigen.
Gehen Sie Situationen bewusst aus dem Weg. Es kann helfen, Situationen zu meiden, in denen Sie immer wieder in Streit / Diskussionen geraten. Z. B. die gemeinsame Kaffeepause, bei der Sie immer über das Verhalten des Schleimers ärgern. Oder ziehen Sie sich aus einem Projekt zurück, bei dem Sie für den Unselbstständigen stetig Arbeit übernehmen müssen.
Gibt es keinen Ausweg, den Sie selbst gehen könne? Dann hilft nur der Gang zum Chef / Abteilungsleiter. Das ist der schwierigste Weg, da niemand als „Petze“ dastehen möchte. Ist aber Ihre eigene Arbeitsleistung in Gefahr oder sehen Sie Ziele des Unternehmens gefährdet hilft nur das offene Wort. Vermeiden Sie auch in diesem Gespräch Vorwürfe / Schuldzuweisungen. Schildern Sie Situationen / Sachverhalte neutral und aus der ICH Perspektive. Sprechen Sie nicht im Namen des Teams, es sei denn dies in so abgesprochen.
Schwierige Kollen*innen dürfen nicht dazu führen, dass Sie Ihre Arbeit vernachlässigen, sich ablenken lassen oder im schlimmsten Fall durch Mobbing krank werden.
Der Weg eine Eigenkündigung und neuen Jobsuche sollte für Sie immer die letzte mögliche Option sein.