Erwartungshaltung
Erwartungshaltung = durch bestimmte Erwartungen geprägte Handlung
Eine Erwartung ist die Annahme, die an ein Handeln, eine Reaktion oder die Entwicklung einer Person, Organisation oder Situation gestellt werden. Dabei sind die eigenen Erwartungen an Erfahrungswerte aus der Vergangenheit geknüpft. Die Erwartungshaltung richtet sich an mein Gegenüber / eine Situation oder an mich selbst.
Jeder von uns kennt diese Situation: man hat sich viel Mühe gegeben, tagelang oder wochenlang an einem Projekt gearbeitet und geht mit der Erwartungshaltung ein Lob / Gehaltserhöhung etc. zu bekommen zum Chef.
Erfüllt sich die Erwartung, ist alles gut – ich arbeite motiviert weiter, freue mich über das Ergebnis / Lob / Gehaltserhöhung, schraube meine Erwartung für das nächste Projekt an mich selbst aber vermutlich auch gleich wieder höher.
Aber was, wenn der Chef keine positive Rückmeldung gibt – das Projekt nicht umgesetzt wird oder die Bewertung schlecht ausfällt. Ich bin enttäuscht, sauer und vermutlich erst mal demotiviert.
Was kann ich tun, um der Erwartungshaltung an mich selbst oder an eine andere Person realistisch zu halten?
Wie gehe ich am besten mit einer enttäuschten Erwartung um?
Es hilft, sich selbst immer mal wieder zu hinterfragen:
- Was bezwecke ich mit dem Thema, an das ich die Erwartung habe?
- Kann mein Gegenüber die Erwartung meinerseits erfüllen? Hat er / sie die fachlichen Fähigkeiten dazu?
- Habe ich die Aufgabe / das Projekt richtig verstanden? Weiß ich wirklich, was von mir erwartet wird?
- Habe ICH die fachlichen & persönlichen Voraussetzungen, die Aufgabe zu bewältigen?
- Wenn es nicht funktioniert hat und ich enttäuscht bin, sollte ich ehrlich zu mir selbst sein und den Grund für das „Scheitern“ ernsthaft suchen bzw. mir das Feedback offen anhören. Vielleicht habe ich etwas Falsch gemacht und kann aus diesem Fehler lernen!
Enttäuschungen lassen sich nicht vermeiden, aber wir können unsere Einstellung ändern und nicht das „Scheitern“, sondern die Chance sehen.
Überzogene Erwartungshaltungen gibt es im Job und im Privatleben. Für beides gilt, dass Ehrlichkeit, Offenheit und Selbstkritik das Leben leichter machen können. Das bedeutet natürlich nicht, dass man gar keinen Ehrgeiz entwickeln oder keine Ziele mehr formulieren soll, sondern, dass ich Offen für ein mögliches „Scheitern“ bin, um mich weiter zu entwickeln.