Über Burnout sprechen viele – fast könnte man meinen, dass Burnout sich zu einem „Statussymbol für erfolgreiche Menschen“ entwickelt hat. Die vermehrte / dauerhafte Wahrnehmung liegt aber wohl eher darin, dass Burnout als Erkrankung anerkannt wird und Betroffene offen darüber sprechen.
Aber kennen Sie auch das Gegenteil? Boreout bedeutet Unterforderung und Langeweile im Job – das Potenzial eines Beschäftigten bleibt ungenutzt.
Auf den ersten Blick klingt das harmlos und entspannt – „ist doch auch mal gut, wenn man nicht so viel zu tun hat“.
Kurzfristig betrachtet, ist dies auch so. Es ist nicht schlimm, mal weniger zu arbeiten oder Zeit für die „Ablage“ zu haben. Auf Dauer führt Langeweile, fehlende Sinnhaftigkeit, permanente Unterforderung zu einem Gefühl von „Leere“, „nicht gebraucht werden“ und kann dadurch krank machen.
Die Auswirkungen / Symptome sind dem eines Burnout sogar ähnlich:
- Hohe Anfälligkeit für Infekte
- Anhaltende Erschöpfung und Müdigkeit
- Magen- Darm-Probleme
- Kopfschmerzen
- Gereiztheit
- Depressionen
Wie können Sie erkennen, ob Sie von Boreout betroffen oder gefährdet sind?
- Sie hinterfragen täglich den Sinn Ihrer Arbeit / der Tätigkeiten
- Jede neue Aufgabe, und ist sie auch noch so klein, wirkt auf Sie dennoch wie ein unüberwindbarer Berg
- Sie sind unzufrieden, unglücklich und fühlen sich nicht wertgeschätzt oder wahrgenommen
- Nach Feierabend sind Sie erschöpft und ausgelaugt, obwohl Sie nicht viel getan haben
- Sie „erfinden“ Arbeit, um beschäftigt zu wirken
Wie kann es soweit kommen, dass Ihnen Ihr Job keinen Spaß mehr macht und Sie sich langweilen?
Ein Grund können Routine-Aufgaben sein, wenn Sie Tagtäglich immer das gleiche machen, gibt dies zu Beginn ein Gefühl von Sicherheit und Vertrautheit, aber es fehlt die Abwechslung und Herausforderung. Vielleicht haben Sie eine Weiterbildung gemacht und bekommen keine Chance von Ihrem Arbeitgeber, die neu erworbenen Kenntnisse anzuwenden – Ihre „alten“ Aufgaben lasten Sie nicht mehr aus und Sie haben sich durch die Weiterbildung neue Herausforderungen erhofft. Ein weiterer Grund kann auch sein, dass Aufgaben neu verteilt werden und Ihnen Teile Ihrer bisherigen Tätigkeit „weggenommen“ werden.
Was können Sie dagegen tun?
Niemand gibt gerne zu, dass er sich im Job langweilt und unterfordert ist. Die erste Frage von außen wird immer sein, „Warum meldest du dich erst jetzt?“ oder „Sei doch froh, dass du keinen Stress hast.“
Es kann helfen, wenn Sie sich über Ihre Situation bewusstwerden und für sich selbst erkennen, dass Sie „gelangweilt“ sind. Können Sie aktiv an Ihrem Job etwas ändern oder müssen Sie Ihren Arbeitgeber / Job wechseln?
Gibt es eine Vertrauensperson, mit der Sie sich austauschen können? Oftmals hilft ein „Blick von außen“, um Entscheidungen treffen zu können.
Auch wenn es zunächst harmlos und trivial klingt, Boreout kann Ihnen auf Dauer gesundheitlich schaden.
